Am Abend, bevor die Fähre geht, passiert etwas, was ich in den letzten drei Wochen nicht hatte:
Ich lerne andere Reisende kennen.
Otti, einen Franken und Maik, einen Kärnter.
Und es fühlt sich gut an. Wir stehen den ganzen Abend vor Maiks Auto, trinken Bier und unterhalten uns über Reisen und Griechenland. Zwischendurch spielen wir etwas mit Maiks Hündin Bakhira.
Die Überfahrt selbst zieht sich dieses Mal etwas länger hin, als die Hinfahrt. Nicht, wiel sie länger dauert. Eher weil das Schiff dieses Mal kleiner ist und ich bewusst keine Kabine Gebucht habe, sondern nur einen Sitz für mich. Letzteres hätte ich mir aber auch sparen können. Denn erstens war ich in dem Saal mit den Sitzen fast alleine, zweitens sind sie ziemlich unbequem.
Nach einer etwas mühseligen Nacht komme ich wieder in Venedig an und möchte mir eigentlich die kleine Lagunenstadt Chioggia ansehen. Aber die Campingplätze haben hier alle noch geschlossen und ich darf mit meinem Camper nirgendwo lange stehen bleiben.
Also beschließe ich spontan zurück zum Campingplatz nach Venedig zu fahren, wo ich vor 10 Tagen schon einmal war.
Dafür nutze ich die Gelegenheit für eine ausgiebige Dusche und um einmal Wäsche zu waschen.
Gerade letzteres ist wichtig. Immerhin bin ich seit fast vier Wochen unterwegs.
Italien lasse ich dann recht schnell hinter mir. Ich kann es nicht genau benennen, aber ich werde mit diesem Land nicht warm. Venedig hat mir sehr gut gefallen, aber mit dem Rest habe ich so meine Probleme.
Wirklich spektakulär ist aber der Tunnel unter dem Mont Blanc, der sich über 13km erstreckt.
Zwei Tage später komme ich am Genfer See an und wandere auf Empfehlung meines Vaters durch die "La Gorges de la Pont Diable", was frei übersetzt so viel bedeutet wie. "Schlucht mit der Teufelsbrücke"
Und die lohnt sich wirklich. Durch angelegte Treppen geht es bis fast auf den Grund der Schlucht. Und die ist immerhin 45 Meter tief. Und an der engsten Stelle nicht mal einen Meter breit. Die Schlucht hat ihren Namen von zwei Felsen, die wie eine Brücke auf der Schlucht liegen. Allerdings haben die Einhemischen im Mittelatler diese nie als Brücke genutzt, weil sie glaubten, die Steine seien vom Teufel verflucht und jeder, der die Brücke überquerte würde sterben.
Ab hier habe ich auch mein Maskottchen Foxi. Ein Fuchskopf auf einen hölzernen Wanderstock.