Das liebe Geld
Samstag, 11. November 2023
An meinem freien Tag mache ich eine Bootstour über den Pangani Fluss und lerne dort die Besitzerin einer Lodge 20km nördlich kennen (Capricorn Beach Cottages)
Sie ist total begeistert von meiner Tour, dass sie fragt, ob ich nicht die nächste Nacht in ihrer Lodge verbringen möchte. Sie gibt mir sogar einen Rabatt von 20%.
Danach geht es erstmal wieder bergauf. Immerhin starte ich fast auf Meereshöhe und fahre Richtung Kilimanscharo, dem höchstem Berg Afrikas. Irgendwie kann ich da nicht erwarten, bergab zu fahren.
Leider fühlen sich meine Beine schon am zweiten Tag an wie Gummi und ich beschließe, mal wieder den Bus zu nehmen. Die Fahrt ist allerdings nicht sonderlich angenehm und ich habe das Gefühl, mein Fahrrad leidet bei diesen Bustouren mehr, als auf der Straße. Was allerdings eher damit zusammenhängt, wie die Busmitarbeiter mit meinem Rad umgehen. Ich muss mich jedes Mal zusammenreißen, um nicht vor Entsetzen laut aufzuschreien.
Richtig gut sind hier allerdings die Straßen und ich bedaure ein wenig, hier nicht zu radeln. Glatter Asphalt mit Seitenstreifen und relativ wenig Verkehr. Sowas habe ich seit Südafrika nicht mehr gesehen. Auf einem Schild entdecke ich den Namen der deutschen Firma Strabag und weiß plötzlich, warum die Straße hier so gut ist.
Nach 100km fällt sie aber leider wieder auf den ursprünlichen Zustand zurück. Schade.
Ein wenig erstaunlich finde ich, dass ich schon so lange in diesem Land bin, obwohl es mir hier nicht wirklich gefällt. Die Landschaft ist zwar sehr schön, aber auch anstrengend. Gut, damit kann ich leben, das war in Sambia nicht anders.
Was mir hier aber wirklich missfällt, sind die Menschen. Aus meiner europäischen Sicht benehmen sich die Menschen hier unheimlich arrogant. Sie stehen im Weg (und machen nicht einmal Platz, wenn man sie drauf hinweist), sie müssen alles anfassen und oftmals machen sie sich keine Gedanken um Konsequenzen.
Letzteres habe ich auch in anderen Ländern bemerkt, aber was mich hier wirklich aufregt, ist die fehlende Distanz zu den Mitmenschen. Sansibar ist da eine rühmliche Ausnahme, aber hier auf dem Festland werden die Menschen wieder sehr aufdringlich. Und das nervt nach gewisser Zeit einfach ziemlich.
In jeder großen Stadt gibt es auch viele Straßenhändler, die einen erst freundlich ansprechen und dann versuchen, einem etwas zu verkaufen. Das machen sie teilweise so geschickt, dass man sich genötigt fühlt, sich rechtfertigen zu müssen, warum man nichts kaufen möchte.
Wer sich jemals gefragt hat, ob Kapitalismus die Menschen verderben kann, der sollte mal nach Tansania fahren.
Und direkt danach nach Malawi, wo die Menschen genau gegenteilig sind, wo die Leute sehr freundlich und hilfsbereit sind. Ganz ohne finanziellen Hintergedanken. Wenn dir hier in Tansania jemand hilft, hält er direkt danach die Hand auf und verlangt eine (finanzielle) Gegenleistung.
Es ist sehr schade, dass Kapitalismus und Tourismus diese Menschen so sehr verdorben haben.
Im Hostel treffe ich Martin, einen (norwegischen) Studenten, der an genau diesen Sache forscht. Um genau zu sein, forscht er über Straßenhändler, die den Touristen ihren Kram andrehen wollen. Teilweise hat er sich auch in diese Situation begeben und versucht unbedarften Touristen etwas zu verkaufen. Das endete teilweise in einer sechsstündigen Unterhaltung in einem Restaurant.
Aber es ist erfrischend auch mal andere Ansichten zu dem Thema zu hören als immer nur meine eigenen Erfahrungen zu sammeln (die sich übrigens recht häufig mit denen anderer Reisender decken).
it's all about money
On my day off, I make a boat trip over the Pangani River, where I meet the owner of the Capricorn Beach Cottages. She is very excited about my trip and she asks if I want to stay one night at the cottages. She even gives me a discount of 20%.
After that, I have to cycle uphill. I start at the sea and want to go to the highest mountain of Africa, so what was I expecting?
But at the second day my legs feel extremely weak and I decide to take the bus again. But the busdrive is not very pleasant and I think, my bike suffers in thsi bustrips more than on the road. But it's mostly because the people don't know, how to treat a bike carefully, so I have to calm myself down and not to shout at them.
I am really surprised about the roads. They are in a very good condition and even have a shoulder. So I am not surprised to the the german company "Strabag" on one of the signs. But after 100km the road falls back to it's usual rubbish state.
It's a pity.
I'm really surprised, being so long in this country, even I don't really like it. The landscape is very beautiful, but also very hard to discover. Fibne, I can live with that. In Zambia and Malawi it wasn't different.
What I really don't like here, are the people. From my european point of view, they seem very arrogant and unpolite. They stand in the way (and don't even make way, when you ask them). And they have to touch everything and don't think about consequences.
I've seen that in other countries, but not that much. What really annoys me here is the missing distance between the people. Zanzibar was better, but on the mainland the people come very close. And I don't really like it.
And in every big town, there are so called "flight-catchers". Sellers, who talk to you at the street and don't let go, even if you say "no". The only way to escape them is to enter a building, where they are not allowed. And they are good. They can make you feel very bad, not buing anything.
If someone want's to know, what capitalims can do to people, he should go to Tanzania. And after that to Malawi, where the people are the complete opposite. They help you without any financial thoughts. Here in Tanzania, they want money for everything.
It is a shame, that capitalism and tourism can spoil the people so much.
But luckily I meet Martin. A (norwegian) Researcher, who searched exactly that searches about that. At sometime, he tried to sell Safaris to tourists, which came out to a six hours talk.
But it is very refreshing to hear his opinion to this things, than only catch my own experience (which are often similar to other tourists).
Kommentare
Ansicht der Kommentare:
(Linear | Verschachtelt)
Kommentar schreiben
An meinem freien Tag mache ich eine Bootstour über den Pangani Fluss und lerne dort die Besitzerin einer Lodge 20km nördlich kennen (Capricorn Beach Cottages)
Sie ist total begeistert von meiner Tour, dass sie fragt, ob ich nicht die nächste Nacht in ihrer Lodge verbringen möchte. Sie gibt mir sogar einen Rabatt von 20%.
Danach geht es erstmal wieder bergauf. Immerhin starte ich fast auf Meereshöhe und fahre Richtung Kilimanscharo, dem höchstem Berg Afrikas. Irgendwie kann ich da nicht erwarten, bergab zu fahren.
Leider fühlen sich meine Beine schon am zweiten Tag an wie Gummi und ich beschließe, mal wieder den Bus zu nehmen. Die Fahrt ist allerdings nicht sonderlich angenehm und ich habe das Gefühl, mein Fahrrad leidet bei diesen Bustouren mehr, als auf der Straße. Was allerdings eher damit zusammenhängt, wie die Busmitarbeiter mit meinem Rad umgehen. Ich muss mich jedes Mal zusammenreißen, um nicht vor Entsetzen laut aufzuschreien.
Richtig gut sind hier allerdings die Straßen und ich bedaure ein wenig, hier nicht zu radeln. Glatter Asphalt mit Seitenstreifen und relativ wenig Verkehr. Sowas habe ich seit Südafrika nicht mehr gesehen. Auf einem Schild entdecke ich den Namen der deutschen Firma Strabag und weiß plötzlich, warum die Straße hier so gut ist.
Nach 100km fällt sie aber leider wieder auf den ursprünlichen Zustand zurück. Schade.
Ein wenig erstaunlich finde ich, dass ich schon so lange in diesem Land bin, obwohl es mir hier nicht wirklich gefällt. Die Landschaft ist zwar sehr schön, aber auch anstrengend. Gut, damit kann ich leben, das war in Sambia nicht anders.
Was mir hier aber wirklich missfällt, sind die Menschen. Aus meiner europäischen Sicht benehmen sich die Menschen hier unheimlich arrogant. Sie stehen im Weg (und machen nicht einmal Platz, wenn man sie drauf hinweist), sie müssen alles anfassen und oftmals machen sie sich keine Gedanken um Konsequenzen.
Letzteres habe ich auch in anderen Ländern bemerkt, aber was mich hier wirklich aufregt, ist die fehlende Distanz zu den Mitmenschen. Sansibar ist da eine rühmliche Ausnahme, aber hier auf dem Festland werden die Menschen wieder sehr aufdringlich. Und das nervt nach gewisser Zeit einfach ziemlich.
In jeder großen Stadt gibt es auch viele Straßenhändler, die einen erst freundlich ansprechen und dann versuchen, einem etwas zu verkaufen. Das machen sie teilweise so geschickt, dass man sich genötigt fühlt, sich rechtfertigen zu müssen, warum man nichts kaufen möchte.
Wer sich jemals gefragt hat, ob Kapitalismus die Menschen verderben kann, der sollte mal nach Tansania fahren.
Und direkt danach nach Malawi, wo die Menschen genau gegenteilig sind, wo die Leute sehr freundlich und hilfsbereit sind. Ganz ohne finanziellen Hintergedanken. Wenn dir hier in Tansania jemand hilft, hält er direkt danach die Hand auf und verlangt eine (finanzielle) Gegenleistung.
Es ist sehr schade, dass Kapitalismus und Tourismus diese Menschen so sehr verdorben haben.
Im Hostel treffe ich Martin, einen (norwegischen) Studenten, der an genau diesen Sache forscht. Um genau zu sein, forscht er über Straßenhändler, die den Touristen ihren Kram andrehen wollen. Teilweise hat er sich auch in diese Situation begeben und versucht unbedarften Touristen etwas zu verkaufen. Das endete teilweise in einer sechsstündigen Unterhaltung in einem Restaurant.
Aber es ist erfrischend auch mal andere Ansichten zu dem Thema zu hören als immer nur meine eigenen Erfahrungen zu sammeln (die sich übrigens recht häufig mit denen anderer Reisender decken).
it's all about money
On my day off, I make a boat trip over the Pangani River, where I meet the owner of the Capricorn Beach Cottages. She is very excited about my trip and she asks if I want to stay one night at the cottages. She even gives me a discount of 20%.
After that, I have to cycle uphill. I start at the sea and want to go to the highest mountain of Africa, so what was I expecting?
But at the second day my legs feel extremely weak and I decide to take the bus again. But the busdrive is not very pleasant and I think, my bike suffers in thsi bustrips more than on the road. But it's mostly because the people don't know, how to treat a bike carefully, so I have to calm myself down and not to shout at them.
I am really surprised about the roads. They are in a very good condition and even have a shoulder. So I am not surprised to the the german company "Strabag" on one of the signs. But after 100km the road falls back to it's usual rubbish state.
It's a pity.
I'm really surprised, being so long in this country, even I don't really like it. The landscape is very beautiful, but also very hard to discover. Fibne, I can live with that. In Zambia and Malawi it wasn't different.
What I really don't like here, are the people. From my european point of view, they seem very arrogant and unpolite. They stand in the way (and don't even make way, when you ask them). And they have to touch everything and don't think about consequences.
I've seen that in other countries, but not that much. What really annoys me here is the missing distance between the people. Zanzibar was better, but on the mainland the people come very close. And I don't really like it.
And in every big town, there are so called "flight-catchers". Sellers, who talk to you at the street and don't let go, even if you say "no". The only way to escape them is to enter a building, where they are not allowed. And they are good. They can make you feel very bad, not buing anything.
If someone want's to know, what capitalims can do to people, he should go to Tanzania. And after that to Malawi, where the people are the complete opposite. They help you without any financial thoughts. Here in Tanzania, they want money for everything.
It is a shame, that capitalism and tourism can spoil the people so much.
But luckily I meet Martin. A (norwegian) Researcher, who searched exactly that searches about that. At sometime, he tried to sell Safaris to tourists, which came out to a six hours talk.
But it is very refreshing to hear his opinion to this things, than only catch my own experience (which are often similar to other tourists).
Sie ist total begeistert von meiner Tour, dass sie fragt, ob ich nicht die nächste Nacht in ihrer Lodge verbringen möchte. Sie gibt mir sogar einen Rabatt von 20%.
Danach geht es erstmal wieder bergauf. Immerhin starte ich fast auf Meereshöhe und fahre Richtung Kilimanscharo, dem höchstem Berg Afrikas. Irgendwie kann ich da nicht erwarten, bergab zu fahren.
Leider fühlen sich meine Beine schon am zweiten Tag an wie Gummi und ich beschließe, mal wieder den Bus zu nehmen. Die Fahrt ist allerdings nicht sonderlich angenehm und ich habe das Gefühl, mein Fahrrad leidet bei diesen Bustouren mehr, als auf der Straße. Was allerdings eher damit zusammenhängt, wie die Busmitarbeiter mit meinem Rad umgehen. Ich muss mich jedes Mal zusammenreißen, um nicht vor Entsetzen laut aufzuschreien.
Richtig gut sind hier allerdings die Straßen und ich bedaure ein wenig, hier nicht zu radeln. Glatter Asphalt mit Seitenstreifen und relativ wenig Verkehr. Sowas habe ich seit Südafrika nicht mehr gesehen. Auf einem Schild entdecke ich den Namen der deutschen Firma Strabag und weiß plötzlich, warum die Straße hier so gut ist.
Nach 100km fällt sie aber leider wieder auf den ursprünlichen Zustand zurück. Schade.
Ein wenig erstaunlich finde ich, dass ich schon so lange in diesem Land bin, obwohl es mir hier nicht wirklich gefällt. Die Landschaft ist zwar sehr schön, aber auch anstrengend. Gut, damit kann ich leben, das war in Sambia nicht anders.
Was mir hier aber wirklich missfällt, sind die Menschen. Aus meiner europäischen Sicht benehmen sich die Menschen hier unheimlich arrogant. Sie stehen im Weg (und machen nicht einmal Platz, wenn man sie drauf hinweist), sie müssen alles anfassen und oftmals machen sie sich keine Gedanken um Konsequenzen.
Letzteres habe ich auch in anderen Ländern bemerkt, aber was mich hier wirklich aufregt, ist die fehlende Distanz zu den Mitmenschen. Sansibar ist da eine rühmliche Ausnahme, aber hier auf dem Festland werden die Menschen wieder sehr aufdringlich. Und das nervt nach gewisser Zeit einfach ziemlich.
In jeder großen Stadt gibt es auch viele Straßenhändler, die einen erst freundlich ansprechen und dann versuchen, einem etwas zu verkaufen. Das machen sie teilweise so geschickt, dass man sich genötigt fühlt, sich rechtfertigen zu müssen, warum man nichts kaufen möchte.
Wer sich jemals gefragt hat, ob Kapitalismus die Menschen verderben kann, der sollte mal nach Tansania fahren.
Und direkt danach nach Malawi, wo die Menschen genau gegenteilig sind, wo die Leute sehr freundlich und hilfsbereit sind. Ganz ohne finanziellen Hintergedanken. Wenn dir hier in Tansania jemand hilft, hält er direkt danach die Hand auf und verlangt eine (finanzielle) Gegenleistung.
Es ist sehr schade, dass Kapitalismus und Tourismus diese Menschen so sehr verdorben haben.
Im Hostel treffe ich Martin, einen (norwegischen) Studenten, der an genau diesen Sache forscht. Um genau zu sein, forscht er über Straßenhändler, die den Touristen ihren Kram andrehen wollen. Teilweise hat er sich auch in diese Situation begeben und versucht unbedarften Touristen etwas zu verkaufen. Das endete teilweise in einer sechsstündigen Unterhaltung in einem Restaurant.
Aber es ist erfrischend auch mal andere Ansichten zu dem Thema zu hören als immer nur meine eigenen Erfahrungen zu sammeln (die sich übrigens recht häufig mit denen anderer Reisender decken).
it's all about money
On my day off, I make a boat trip over the Pangani River, where I meet the owner of the Capricorn Beach Cottages. She is very excited about my trip and she asks if I want to stay one night at the cottages. She even gives me a discount of 20%.
After that, I have to cycle uphill. I start at the sea and want to go to the highest mountain of Africa, so what was I expecting?
But at the second day my legs feel extremely weak and I decide to take the bus again. But the busdrive is not very pleasant and I think, my bike suffers in thsi bustrips more than on the road. But it's mostly because the people don't know, how to treat a bike carefully, so I have to calm myself down and not to shout at them.
I am really surprised about the roads. They are in a very good condition and even have a shoulder. So I am not surprised to the the german company "Strabag" on one of the signs. But after 100km the road falls back to it's usual rubbish state.
It's a pity.
I'm really surprised, being so long in this country, even I don't really like it. The landscape is very beautiful, but also very hard to discover. Fibne, I can live with that. In Zambia and Malawi it wasn't different.
What I really don't like here, are the people. From my european point of view, they seem very arrogant and unpolite. They stand in the way (and don't even make way, when you ask them). And they have to touch everything and don't think about consequences.
I've seen that in other countries, but not that much. What really annoys me here is the missing distance between the people. Zanzibar was better, but on the mainland the people come very close. And I don't really like it.
And in every big town, there are so called "flight-catchers". Sellers, who talk to you at the street and don't let go, even if you say "no". The only way to escape them is to enter a building, where they are not allowed. And they are good. They can make you feel very bad, not buing anything.
If someone want's to know, what capitalims can do to people, he should go to Tanzania. And after that to Malawi, where the people are the complete opposite. They help you without any financial thoughts. Here in Tanzania, they want money for everything.
It is a shame, that capitalism and tourism can spoil the people so much.
But luckily I meet Martin. A (norwegian) Researcher, who searched exactly that searches about that. At sometime, he tried to sell Safaris to tourists, which came out to a six hours talk.
But it is very refreshing to hear his opinion to this things, than only catch my own experience (which are often similar to other tourists).
Kommentare
Ansicht der Kommentare:
(Linear | Verschachtelt)
Kommentar schreiben