Spontaneität
Samstag, 11. November 2023
In Lusaka bleibe ich zwei Tage länger als geplant. Zum Einen, weil mein Hinterrad immer wieder platt ist und ich etwas länger brauche, um den Fehler zu finden (Es war dann nur ein kleines Drahtstück, das im Reifen steckte und immer wieder der Schlauch durchbohrt hat). Und zum Anderen, weil wir bis zum Ende vier Radreisende aus vier verschiedenen Nationen auf dem Zeltplatz sind (Deutschland, Schweiz, Südafrika und Südkorea). Das bietet natürlich eine Menge Gesprächsstoff. Auch schaut zwischenzeitlich eine anderer Radfahrer vorbei, den ich noch aus Windhoek kenne.
Dann aber geht es weiter. Leider bin ich der Einzige von uns Vieren, der Richtung Malawi unterwegs ist. So bin ich wieder alleine on the road und lande am späten Nachmittag in einem Dorf, das nur als heiße Quelle auf meiner Karte eingezeichnet ist. Die Quelle finde ich nicht, frage aber an einer Bar, wo ich denn etwas zu Essen bekommen könne.
Der Barkeeper Katongo kocht gerade Nshima und lädt mich ein, mit ihm zu essen. Zusätzlich spendiert er mir nocht etwas zu trinken und lässt mich neben seinem Haus zelten. Und zum Frühstück bekomme ich von ihm etwas Brot und Orangensaft. Zum Dank überlasse ich ihm den Reis, den ich seit Keeetmanshoop mit mir herumschleppe.
Am nächsten Abend das gleiche Spiel:
Nach einem harten Tag mit vielen Steigungen komme ich im Dorf an und sofort kommt ein Einheimischer und führt mich herum. Ich frage nach Essen und einem Platz zum Schlafen. Dieses Mal schlage ich mein Zelt neben der Polizeistation auf. Abends werde ich noch Zeuge eines sambischen Fussballspiels und treffe David wieder, der sich hier als mein Führer auserkoren hat. Er ist mir gegenüber ein wenig aufdringlich, freut sich aber riesig als die Heimmannschaft das Spiel nach Elfmeterschießen gewinnt.
Es ist mir auf dieser Tour schon ein paar Mal passiert, dass schwarze Männer mich gefragt haben, was ich von afrikanischen Frauen halten würde und ob ich mit dieser oder jener ins Bett möchte. Anfänglich habe ich mich noch irgendwie heraus geredet, inzwischen aber habe ich mir angewöhnt, einfach zu behaupten, ich sei verheiratet und meine Frau würde Zuhause auf mich warten.
Ähnlich verhält es sich mit dem Rad. Wenn mich jemand nach dem Wert fragt, behaupte ich, ich wüsste es nicht, da es ein Geschenk meiner Eltern sei.
Ich habe noch nie so viel und so schamlos gelogen, wie in den letzten Tagen hier in Sambia.
Zwei Tage später sehe ich am Straßenrand einen liegen gebliebenen Kleinbus und biete meine Hilfe an. Einer Eingebung folgend, frage ich, ob sie mich nach Chipata mitnehmen könnten, deer letzten großen Stadt vor der Grenze. Hätte ich aber gewusst, was mich erwartet, wäre ich wahrscheinlich lieber weiter Fahrrad gefahren.
Der Bus macht schon einen ziemlich windigen Eindruck. Er ist vollkommen verschlissen und hier und da fehlen Teile. Aber immer mal wieder müssen wir anhalten, damit der Beifahrer Kühlwasser nachfüllen kann.
Und dann passiert es. Wir sind gerade einmal 100km gefahren, da hören wir einen lauten Knall aus dem Motorraum und müssen links halten. Die Diagnose ergibt: Kühler geplatzt. Reparaturdauer: 4 Stunden.
Also heißt es für mich und die anderen beiden Passagiere: Warten. Warten, warten, warten.
Doch schließlich geht es weiter. Immer noch muss der Beifahrer von Zeit zu Zeit Kühlwasser nachfüllen, so dass sich die Fahrt immer weiter in die Länge zieht und wir schließlich erst um elf Uhr abends in Chipata ankommen.
Da ich noch keine Unterkunft in diesem Ort habe, muss ich natürlich etwas finden, das eine 24h Rezeption hat. Und das erstbeste, was ich kriege ist ein ziemlch teures Hotel, aber immerhin inklusive Frühstücksbuffet.
Ich bin nicht wirlich müde an diesem Abend und schlafe entsprechend schlecht, aber die Belohnung wartet am nächsten Morgen: Ich futtere mich einmal quer durch das Buffet. So ein gutes und reichhaltigen Frühstück hatte ich lange nicht mehr.
Dann geht es zur Grenze, die nicht wirklich angenehm ist. Bereits in Chipata wedelten die Geldwechsler mit Geldbündeln. Aber da konnte ich sie noch ignorieren. Hier am Grenzposten stürmen sie gleich in Gruppen auf mich zu.
Zuerst kann ich sie noch abwimmeln, da ich erst die Ausreiseformalitäten erledigen möchte. Aber danach geht das Verhandeln los. Sie bieten mir einen Kurs 1:50, ich halte mit dem offiziellen Kurs von 1:80 dagegen. Schließlich einigen wir uns auf 1:65.
Der Malawische Kwacha ist die schwächste Währung, mit der ich bisher unterwegs war. Ich halte ein Bündel von 20 eintausend Kwacha Scheinen in der Hand und weiß, dass es einen ungefähren Gegenwert von 24 Euros hat. Auch sind die ersten Einkäufe noch etwas verwirrend aufgrund der hohen Zahlen. Aber da gewöhne ich mich schnell dran.
Am Einreiseschalter steht eine Schachtel mit Kondomen und offenbar bemerkt der Beamte meinen etwas verwirrten Blick und meint, ich könne welcche mitnehmen, wenn ich wollte. Aber ich antworte nur, ich sei hier nicht für die Mädchen, sondern für die Menschen und die Kultur.
Dafür werden die Kinder jetzt penetranter. Haben sie in Sambia noch in einem penetranten, fast forderndem Ton "How are you" gerufen (hier mal eine lautmalerische Darstellung: "howareyouhowareyouhowareyou!!!"), rufen sie mir hier in Malawi "Muzungu" zu und rennen teilweise ein Stück hinter mir her. Das ist auf der einen Seite ganz gut, da es mich von Schieben abhält, aber andererseits auch ziemlich nervig.
Gut, dass ich inzwischen gelernt habe, sie zu ignorieren. Dass ich dadurch als arroganter Weißer dastehe ist mir schon fast egal.
In Lilongwe habe ich anfänglich Probleme, das von mir anvisierte Guesthouse zu finden und bleibe deswegen für eine Nacht auf einem frisch eröffneten Campingplatz, der mir aber nicht sonderlich gut gefällt. Später entdecke ich das Guesthouse dann doch noch und werde dann umziehen.
Erstaunlicherweise habe ich hier die schnellste Internetverbindung seit Südafrika.
Spontanity
I stay two days longer in Lusaka, than planned. First, because I try to fix my flat tyre (it was a small needle, which made the tubes flat) and second are the other travellers. Fort two nights, we are four cyclists on the campsite, so we have lost of stuff to talk about.
But tha I start again. Unfortunately I am the only one, who is going to Malawi, so I am alone again and at the late afternoon in a villaage, which is just a hot springs on my map. I can't find the spring, but ask at a bar, where I can find something to eat. The bartender is cooking some Nshima and invites me to share it with him. He also shows me a place next to his house, where I can put my tent for the night and gives me some bread an Orangejuice for breakfast.
At the next morning, I gave him my rice, I carry with me since Keetmanshoop.
The same at the next village:
After a tough day with lots of uphill, I reach a village and one of the locals wants to be my guide for the evening. First I ask for something to eat and then for a place to stay. This time I can pitch my tent next to the police station.
At this evening, there is a footbal game and a big party, after the local team wins.
Lots of times I got asked, what I think about african women and if I want to fuck them (O-tone). The first times, I had some trouble with the question, but now, I just lie. I tell them, I am marrried and my wife is waiting for me at home. And of course, that, in my culture, we only have one wife.
Same with the bike: If someone ask me about the value, I say, that I don't know, because it was a gift from my parents. I've never lied that much in my life. Ever.
Two days later I see a bus next to the road and ask, if I can help. And very sponaniously, if they can taake me to Chipata. If I had known, what was koming, I hadn't entered that bus.
Every few kilometers the driver has to refill water to cool down the engine and after 100km it happens:
Something blows the engine and we had to stop. The cooler has blown and it takes the driver 4 hours to fix it.
So we wait. And wait and wait and wait.
But than, we can go on. But the driver still has to refill water, so we arrive at 11pm in Chipata. And I have to find a lodge with a 24h Reception. So I take the first, I can find, wich is one of the most expensive, I've ever had.
But they offer a good breakfast, so I eat a lot from the buffet.
The borderpost doesn't feel good. Even in Chipata, 25km before that, some guys came to me to change money. But here at the border, they came in groups. They offer me an exchange rate of 1:50. I conter with the official rate of 1:80. We end up at 1:65.
The malawian Kwacha is the weakest currency, I've ever had. 20000 Kwacha are roundabout 24 Euros, so the first shopping is a bit strange with the high numbers, but I get used to it fast.
At the immigration I see a box with condoms and the officer says, I can take some if I want. But I answer, I am here for the people and the culture, not the girls.
But now the kids are getting very nasty. In Zambia I heared "How are you?" in a very greedy tone (like this: "howareyouhowareyouhowareyou!", now I here "Muzungu" and the kids start to run after me, when I pass. But in Zambia I've learned to ignore them.
In Linlongwe I have some issues to find the Lodge, I was looking for, so I stay for one night at a campsite, I din't really like. But the Internet here is surprisingly fast. It's the best connection I have since Windhoek.
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In Lusaka bleibe ich zwei Tage länger als geplant. Zum Einen, weil mein Hinterrad immer wieder platt ist und ich etwas länger brauche, um den Fehler zu finden (Es war dann nur ein kleines Drahtstück, das im Reifen steckte und immer wieder der Schlauch durchbohrt hat). Und zum Anderen, weil wir bis zum Ende vier Radreisende aus vier verschiedenen Nationen auf dem Zeltplatz sind (Deutschland, Schweiz, Südafrika und Südkorea). Das bietet natürlich eine Menge Gesprächsstoff. Auch schaut zwischenzeitlich eine anderer Radfahrer vorbei, den ich noch aus Windhoek kenne.
Dann aber geht es weiter. Leider bin ich der Einzige von uns Vieren, der Richtung Malawi unterwegs ist. So bin ich wieder alleine on the road und lande am späten Nachmittag in einem Dorf, das nur als heiße Quelle auf meiner Karte eingezeichnet ist. Die Quelle finde ich nicht, frage aber an einer Bar, wo ich denn etwas zu Essen bekommen könne.
Der Barkeeper Katongo kocht gerade Nshima und lädt mich ein, mit ihm zu essen. Zusätzlich spendiert er mir nocht etwas zu trinken und lässt mich neben seinem Haus zelten. Und zum Frühstück bekomme ich von ihm etwas Brot und Orangensaft. Zum Dank überlasse ich ihm den Reis, den ich seit Keeetmanshoop mit mir herumschleppe.
Am nächsten Abend das gleiche Spiel:
Nach einem harten Tag mit vielen Steigungen komme ich im Dorf an und sofort kommt ein Einheimischer und führt mich herum. Ich frage nach Essen und einem Platz zum Schlafen. Dieses Mal schlage ich mein Zelt neben der Polizeistation auf. Abends werde ich noch Zeuge eines sambischen Fussballspiels und treffe David wieder, der sich hier als mein Führer auserkoren hat. Er ist mir gegenüber ein wenig aufdringlich, freut sich aber riesig als die Heimmannschaft das Spiel nach Elfmeterschießen gewinnt.
Es ist mir auf dieser Tour schon ein paar Mal passiert, dass schwarze Männer mich gefragt haben, was ich von afrikanischen Frauen halten würde und ob ich mit dieser oder jener ins Bett möchte. Anfänglich habe ich mich noch irgendwie heraus geredet, inzwischen aber habe ich mir angewöhnt, einfach zu behaupten, ich sei verheiratet und meine Frau würde Zuhause auf mich warten.
Ähnlich verhält es sich mit dem Rad. Wenn mich jemand nach dem Wert fragt, behaupte ich, ich wüsste es nicht, da es ein Geschenk meiner Eltern sei.
Ich habe noch nie so viel und so schamlos gelogen, wie in den letzten Tagen hier in Sambia.
Zwei Tage später sehe ich am Straßenrand einen liegen gebliebenen Kleinbus und biete meine Hilfe an. Einer Eingebung folgend, frage ich, ob sie mich nach Chipata mitnehmen könnten, deer letzten großen Stadt vor der Grenze. Hätte ich aber gewusst, was mich erwartet, wäre ich wahrscheinlich lieber weiter Fahrrad gefahren.
Der Bus macht schon einen ziemlich windigen Eindruck. Er ist vollkommen verschlissen und hier und da fehlen Teile. Aber immer mal wieder müssen wir anhalten, damit der Beifahrer Kühlwasser nachfüllen kann.
Und dann passiert es. Wir sind gerade einmal 100km gefahren, da hören wir einen lauten Knall aus dem Motorraum und müssen links halten. Die Diagnose ergibt: Kühler geplatzt. Reparaturdauer: 4 Stunden.
Also heißt es für mich und die anderen beiden Passagiere: Warten. Warten, warten, warten.
Doch schließlich geht es weiter. Immer noch muss der Beifahrer von Zeit zu Zeit Kühlwasser nachfüllen, so dass sich die Fahrt immer weiter in die Länge zieht und wir schließlich erst um elf Uhr abends in Chipata ankommen.
Da ich noch keine Unterkunft in diesem Ort habe, muss ich natürlich etwas finden, das eine 24h Rezeption hat. Und das erstbeste, was ich kriege ist ein ziemlch teures Hotel, aber immerhin inklusive Frühstücksbuffet.
Ich bin nicht wirlich müde an diesem Abend und schlafe entsprechend schlecht, aber die Belohnung wartet am nächsten Morgen: Ich futtere mich einmal quer durch das Buffet. So ein gutes und reichhaltigen Frühstück hatte ich lange nicht mehr.
Dann geht es zur Grenze, die nicht wirklich angenehm ist. Bereits in Chipata wedelten die Geldwechsler mit Geldbündeln. Aber da konnte ich sie noch ignorieren. Hier am Grenzposten stürmen sie gleich in Gruppen auf mich zu.
Zuerst kann ich sie noch abwimmeln, da ich erst die Ausreiseformalitäten erledigen möchte. Aber danach geht das Verhandeln los. Sie bieten mir einen Kurs 1:50, ich halte mit dem offiziellen Kurs von 1:80 dagegen. Schließlich einigen wir uns auf 1:65.
Der Malawische Kwacha ist die schwächste Währung, mit der ich bisher unterwegs war. Ich halte ein Bündel von 20 eintausend Kwacha Scheinen in der Hand und weiß, dass es einen ungefähren Gegenwert von 24 Euros hat. Auch sind die ersten Einkäufe noch etwas verwirrend aufgrund der hohen Zahlen. Aber da gewöhne ich mich schnell dran.
Am Einreiseschalter steht eine Schachtel mit Kondomen und offenbar bemerkt der Beamte meinen etwas verwirrten Blick und meint, ich könne welcche mitnehmen, wenn ich wollte. Aber ich antworte nur, ich sei hier nicht für die Mädchen, sondern für die Menschen und die Kultur.
Dafür werden die Kinder jetzt penetranter. Haben sie in Sambia noch in einem penetranten, fast forderndem Ton "How are you" gerufen (hier mal eine lautmalerische Darstellung: "howareyouhowareyouhowareyou!!!"), rufen sie mir hier in Malawi "Muzungu" zu und rennen teilweise ein Stück hinter mir her. Das ist auf der einen Seite ganz gut, da es mich von Schieben abhält, aber andererseits auch ziemlich nervig.
Gut, dass ich inzwischen gelernt habe, sie zu ignorieren. Dass ich dadurch als arroganter Weißer dastehe ist mir schon fast egal.
In Lilongwe habe ich anfänglich Probleme, das von mir anvisierte Guesthouse zu finden und bleibe deswegen für eine Nacht auf einem frisch eröffneten Campingplatz, der mir aber nicht sonderlich gut gefällt. Später entdecke ich das Guesthouse dann doch noch und werde dann umziehen.
Erstaunlicherweise habe ich hier die schnellste Internetverbindung seit Südafrika.
Spontanity
I stay two days longer in Lusaka, than planned. First, because I try to fix my flat tyre (it was a small needle, which made the tubes flat) and second are the other travellers. Fort two nights, we are four cyclists on the campsite, so we have lost of stuff to talk about.
But tha I start again. Unfortunately I am the only one, who is going to Malawi, so I am alone again and at the late afternoon in a villaage, which is just a hot springs on my map. I can't find the spring, but ask at a bar, where I can find something to eat. The bartender is cooking some Nshima and invites me to share it with him. He also shows me a place next to his house, where I can put my tent for the night and gives me some bread an Orangejuice for breakfast.
At the next morning, I gave him my rice, I carry with me since Keetmanshoop.
The same at the next village:
After a tough day with lots of uphill, I reach a village and one of the locals wants to be my guide for the evening. First I ask for something to eat and then for a place to stay. This time I can pitch my tent next to the police station.
At this evening, there is a footbal game and a big party, after the local team wins.
Lots of times I got asked, what I think about african women and if I want to fuck them (O-tone). The first times, I had some trouble with the question, but now, I just lie. I tell them, I am marrried and my wife is waiting for me at home. And of course, that, in my culture, we only have one wife.
Same with the bike: If someone ask me about the value, I say, that I don't know, because it was a gift from my parents. I've never lied that much in my life. Ever.
Two days later I see a bus next to the road and ask, if I can help. And very sponaniously, if they can taake me to Chipata. If I had known, what was koming, I hadn't entered that bus.
Every few kilometers the driver has to refill water to cool down the engine and after 100km it happens:
Something blows the engine and we had to stop. The cooler has blown and it takes the driver 4 hours to fix it.
So we wait. And wait and wait and wait.
But than, we can go on. But the driver still has to refill water, so we arrive at 11pm in Chipata. And I have to find a lodge with a 24h Reception. So I take the first, I can find, wich is one of the most expensive, I've ever had.
But they offer a good breakfast, so I eat a lot from the buffet.
The borderpost doesn't feel good. Even in Chipata, 25km before that, some guys came to me to change money. But here at the border, they came in groups. They offer me an exchange rate of 1:50. I conter with the official rate of 1:80. We end up at 1:65.
The malawian Kwacha is the weakest currency, I've ever had. 20000 Kwacha are roundabout 24 Euros, so the first shopping is a bit strange with the high numbers, but I get used to it fast.
At the immigration I see a box with condoms and the officer says, I can take some if I want. But I answer, I am here for the people and the culture, not the girls.
But now the kids are getting very nasty. In Zambia I heared "How are you?" in a very greedy tone (like this: "howareyouhowareyouhowareyou!", now I here "Muzungu" and the kids start to run after me, when I pass. But in Zambia I've learned to ignore them.
In Linlongwe I have some issues to find the Lodge, I was looking for, so I stay for one night at a campsite, I din't really like. But the Internet here is surprisingly fast. It's the best connection I have since Windhoek.
Dann aber geht es weiter. Leider bin ich der Einzige von uns Vieren, der Richtung Malawi unterwegs ist. So bin ich wieder alleine on the road und lande am späten Nachmittag in einem Dorf, das nur als heiße Quelle auf meiner Karte eingezeichnet ist. Die Quelle finde ich nicht, frage aber an einer Bar, wo ich denn etwas zu Essen bekommen könne.
Der Barkeeper Katongo kocht gerade Nshima und lädt mich ein, mit ihm zu essen. Zusätzlich spendiert er mir nocht etwas zu trinken und lässt mich neben seinem Haus zelten. Und zum Frühstück bekomme ich von ihm etwas Brot und Orangensaft. Zum Dank überlasse ich ihm den Reis, den ich seit Keeetmanshoop mit mir herumschleppe.
Am nächsten Abend das gleiche Spiel:
Nach einem harten Tag mit vielen Steigungen komme ich im Dorf an und sofort kommt ein Einheimischer und führt mich herum. Ich frage nach Essen und einem Platz zum Schlafen. Dieses Mal schlage ich mein Zelt neben der Polizeistation auf. Abends werde ich noch Zeuge eines sambischen Fussballspiels und treffe David wieder, der sich hier als mein Führer auserkoren hat. Er ist mir gegenüber ein wenig aufdringlich, freut sich aber riesig als die Heimmannschaft das Spiel nach Elfmeterschießen gewinnt.
Es ist mir auf dieser Tour schon ein paar Mal passiert, dass schwarze Männer mich gefragt haben, was ich von afrikanischen Frauen halten würde und ob ich mit dieser oder jener ins Bett möchte. Anfänglich habe ich mich noch irgendwie heraus geredet, inzwischen aber habe ich mir angewöhnt, einfach zu behaupten, ich sei verheiratet und meine Frau würde Zuhause auf mich warten.
Ähnlich verhält es sich mit dem Rad. Wenn mich jemand nach dem Wert fragt, behaupte ich, ich wüsste es nicht, da es ein Geschenk meiner Eltern sei.
Ich habe noch nie so viel und so schamlos gelogen, wie in den letzten Tagen hier in Sambia.
Zwei Tage später sehe ich am Straßenrand einen liegen gebliebenen Kleinbus und biete meine Hilfe an. Einer Eingebung folgend, frage ich, ob sie mich nach Chipata mitnehmen könnten, deer letzten großen Stadt vor der Grenze. Hätte ich aber gewusst, was mich erwartet, wäre ich wahrscheinlich lieber weiter Fahrrad gefahren.
Der Bus macht schon einen ziemlich windigen Eindruck. Er ist vollkommen verschlissen und hier und da fehlen Teile. Aber immer mal wieder müssen wir anhalten, damit der Beifahrer Kühlwasser nachfüllen kann.
Und dann passiert es. Wir sind gerade einmal 100km gefahren, da hören wir einen lauten Knall aus dem Motorraum und müssen links halten. Die Diagnose ergibt: Kühler geplatzt. Reparaturdauer: 4 Stunden.
Also heißt es für mich und die anderen beiden Passagiere: Warten. Warten, warten, warten.
Doch schließlich geht es weiter. Immer noch muss der Beifahrer von Zeit zu Zeit Kühlwasser nachfüllen, so dass sich die Fahrt immer weiter in die Länge zieht und wir schließlich erst um elf Uhr abends in Chipata ankommen.
Da ich noch keine Unterkunft in diesem Ort habe, muss ich natürlich etwas finden, das eine 24h Rezeption hat. Und das erstbeste, was ich kriege ist ein ziemlch teures Hotel, aber immerhin inklusive Frühstücksbuffet.
Ich bin nicht wirlich müde an diesem Abend und schlafe entsprechend schlecht, aber die Belohnung wartet am nächsten Morgen: Ich futtere mich einmal quer durch das Buffet. So ein gutes und reichhaltigen Frühstück hatte ich lange nicht mehr.
Dann geht es zur Grenze, die nicht wirklich angenehm ist. Bereits in Chipata wedelten die Geldwechsler mit Geldbündeln. Aber da konnte ich sie noch ignorieren. Hier am Grenzposten stürmen sie gleich in Gruppen auf mich zu.
Zuerst kann ich sie noch abwimmeln, da ich erst die Ausreiseformalitäten erledigen möchte. Aber danach geht das Verhandeln los. Sie bieten mir einen Kurs 1:50, ich halte mit dem offiziellen Kurs von 1:80 dagegen. Schließlich einigen wir uns auf 1:65.
Der Malawische Kwacha ist die schwächste Währung, mit der ich bisher unterwegs war. Ich halte ein Bündel von 20 eintausend Kwacha Scheinen in der Hand und weiß, dass es einen ungefähren Gegenwert von 24 Euros hat. Auch sind die ersten Einkäufe noch etwas verwirrend aufgrund der hohen Zahlen. Aber da gewöhne ich mich schnell dran.
Am Einreiseschalter steht eine Schachtel mit Kondomen und offenbar bemerkt der Beamte meinen etwas verwirrten Blick und meint, ich könne welcche mitnehmen, wenn ich wollte. Aber ich antworte nur, ich sei hier nicht für die Mädchen, sondern für die Menschen und die Kultur.
Dafür werden die Kinder jetzt penetranter. Haben sie in Sambia noch in einem penetranten, fast forderndem Ton "How are you" gerufen (hier mal eine lautmalerische Darstellung: "howareyouhowareyouhowareyou!!!"), rufen sie mir hier in Malawi "Muzungu" zu und rennen teilweise ein Stück hinter mir her. Das ist auf der einen Seite ganz gut, da es mich von Schieben abhält, aber andererseits auch ziemlich nervig.
Gut, dass ich inzwischen gelernt habe, sie zu ignorieren. Dass ich dadurch als arroganter Weißer dastehe ist mir schon fast egal.
In Lilongwe habe ich anfänglich Probleme, das von mir anvisierte Guesthouse zu finden und bleibe deswegen für eine Nacht auf einem frisch eröffneten Campingplatz, der mir aber nicht sonderlich gut gefällt. Später entdecke ich das Guesthouse dann doch noch und werde dann umziehen.
Erstaunlicherweise habe ich hier die schnellste Internetverbindung seit Südafrika.
Spontanity
I stay two days longer in Lusaka, than planned. First, because I try to fix my flat tyre (it was a small needle, which made the tubes flat) and second are the other travellers. Fort two nights, we are four cyclists on the campsite, so we have lost of stuff to talk about.
But tha I start again. Unfortunately I am the only one, who is going to Malawi, so I am alone again and at the late afternoon in a villaage, which is just a hot springs on my map. I can't find the spring, but ask at a bar, where I can find something to eat. The bartender is cooking some Nshima and invites me to share it with him. He also shows me a place next to his house, where I can put my tent for the night and gives me some bread an Orangejuice for breakfast.
At the next morning, I gave him my rice, I carry with me since Keetmanshoop.
The same at the next village:
After a tough day with lots of uphill, I reach a village and one of the locals wants to be my guide for the evening. First I ask for something to eat and then for a place to stay. This time I can pitch my tent next to the police station.
At this evening, there is a footbal game and a big party, after the local team wins.
Lots of times I got asked, what I think about african women and if I want to fuck them (O-tone). The first times, I had some trouble with the question, but now, I just lie. I tell them, I am marrried and my wife is waiting for me at home. And of course, that, in my culture, we only have one wife.
Same with the bike: If someone ask me about the value, I say, that I don't know, because it was a gift from my parents. I've never lied that much in my life. Ever.
Two days later I see a bus next to the road and ask, if I can help. And very sponaniously, if they can taake me to Chipata. If I had known, what was koming, I hadn't entered that bus.
Every few kilometers the driver has to refill water to cool down the engine and after 100km it happens:
Something blows the engine and we had to stop. The cooler has blown and it takes the driver 4 hours to fix it.
So we wait. And wait and wait and wait.
But than, we can go on. But the driver still has to refill water, so we arrive at 11pm in Chipata. And I have to find a lodge with a 24h Reception. So I take the first, I can find, wich is one of the most expensive, I've ever had.
But they offer a good breakfast, so I eat a lot from the buffet.
The borderpost doesn't feel good. Even in Chipata, 25km before that, some guys came to me to change money. But here at the border, they came in groups. They offer me an exchange rate of 1:50. I conter with the official rate of 1:80. We end up at 1:65.
The malawian Kwacha is the weakest currency, I've ever had. 20000 Kwacha are roundabout 24 Euros, so the first shopping is a bit strange with the high numbers, but I get used to it fast.
At the immigration I see a box with condoms and the officer says, I can take some if I want. But I answer, I am here for the people and the culture, not the girls.
But now the kids are getting very nasty. In Zambia I heared "How are you?" in a very greedy tone (like this: "howareyouhowareyouhowareyou!", now I here "Muzungu" and the kids start to run after me, when I pass. But in Zambia I've learned to ignore them.
In Linlongwe I have some issues to find the Lodge, I was looking for, so I stay for one night at a campsite, I din't really like. But the Internet here is surprisingly fast. It's the best connection I have since Windhoek.
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